Textmaterial für Januar 2021 – Vorstellungen in Kinos der Schweiz Titel: HÖLDERLIN - Sprache: grosses Kino!   Untertitel: eine poetische Performance   Kurzbeschreibung: Michael Engelhardt spricht live im Kino Gedichte von Friedrich Hölderlin dazu werden auf der Leinwand in Echtzeit generierte Visuals gezeigt.   Ausführliche Beschreibung: Die Sprache Hölderlins hat Michael Engelhardt im Großen wie im Kleinsten erforscht, Ergebnisse zu wissenschaftlicher Erkenntnis gefügt und vor allem: rhythmisch und streng analysiert, gesprochen, Verse gepflügt, den Acker durchfurcht. Durch profunde Ausarbeitung der Metrik und der Klanglichkeit dieser Sprache, durch glasklares Denken und artikulatorische Exzellenz tönt Hölderlins Werk in schönster Weise. Ein Höhepunkt seiner Arbeiten ist Engelhardts poetische Performance in Arthouse-Kinos Deutschlands und der Schweiz mit dem Titel: HÖLDERLIN - Sprache : großes Kino! Visuelle Übersetzungen von Rhythmus, Atem, Schritt und Metrik auf die Kinoleinwand erweitern die live gesprochene Gedichtrezitation. Da, wo das Publikum in guten Sesseln lauscht, wo es sehr dunkel werden kann, im Kino-Saal. Wo Zwischentöne schallen, wo der Fokus des Hörens und die „Augen der Inselwelt“ satt werden, da wird Hölderlins Sprache das, was sie sein möchte: abgrundtief und himmelwärts schön. Das hat mit Gedichtrezitation, wie sie allgemein erwartet wird, nichts, aber auch gar nichts mehr zu tun. Verse reiten, tanzen, flüstern, rufen und lautrer Laut. Ein Gesang aus Sprache. Die Ohren werden zu Augen des Geistes. Das zentrale Werk der Hölderlin-Rezeption, die grosse Elegie ‘Brod und Wein’, die ‘Nachtgesänge’, ein äusserst selten öffentlich gesprochener Zyklus von sechs Oden und drei kurzen, freirhythmischen Gedichten sowie die ‘Friedensfeier’, eine Hymne an den friedlichen Menschen im Gewitter der Zeit, bilden die Gipfel dieses Programms, begleitet von Hexameterdichtungen, frühen Hymnen und freien Gesängen. Alle diese Texte zählen zum Schwierigsten, was sprechbar ist. Engelhardt traut es sich zu, traut uns es zu, dieser unerhörten Sprache zu folgen. Seit 40 Jahren arbeitet er an Hölderlin, seit drei Jahren macht er nichts anderes. ‘Es hat sich gelohnt, diesen Weg zu gehen’, sagt er. Jetzt wünscht er sich vor allem eines: Publikum.   Pressetext: Ungewöhnliche Umstände verlangen besondere Formate. Dass ein Schauspieler sich der Rezitation von klassischen Gedichten widmet, ist zwar selten, aber keine Besonderheit. Dass er damit in Kinosäle geht und auf der Leinwand seine Sprechklänge visuell darstellt, schon. Dass dieses neue Format ausgerechnet im verflixten Jahr 2020, dem Jubiläumsjahr von Beethoven und Hölderlin, dem Jahr in dem die Theater ihre Stühle rausschrauben und die Lust auf gemeinsames Erleben von kulturellen Darbietungen zur gesundheitlichen Gefahr erklärt wird, dass in diesem Katastrophenjahr ein solcher Neuanfang doch blühen darf, das verdanken wir den Kinos! Denn wenn auch viele grosse Kinos jetzt schliessen, sehr viele kleine bleiben standhaft und versuchen alles Machbare und Erlaubte. Die Gedichte Hölderlins feiern ein Miteinander in dunklen Zeiten. Genau das brauchen die Menschen. Immer. Credits: Michael Engelhardt Sprecher und Konzeption Technik und Organisation Jean-Noël Hadorn Visuals und Programmierung Stefan Fuchs Töne Rolf Schnieders, Heiko Heinemann Foto Martin Wieldraaijer Plakat Stephan Maria Glöckner wissenschaftl. Begleitung Boris Previšić, Wolfram Groddeck Mit großem Dank an Claudine Hadorn, Gary Zemp, Gertraude Müller, Mark Sattler, Fabian Engelhardt, Gisela Schlüter, Eveline Poser, Frank Otto, Jörg Wedepohl. Uraufführung 02.02.2020 in Bonn   Unter HLDRLN.de/service/pressematerial_jan2021 steht zugehöriges Bildmaterial zum Download bereit. Alle Bilder © Michael Engelhardt, bei Verwendung in redaktioneller Berichterstattung und zur Öffentlichkeitsarbeit mit Namensnennung freigegeben.