Sprache ! großes Kino.

Wachs und werde zum Wald! eine beseeltere,
Vollentblühende Welt! Sprache der Liebenden
Sei die Sprache des Landes,
Ihre Seele der Laut des Volks!



Lassen wir uns drauf ein! hören den Klang und den Rhythmus unserer Sprache, neu, heftig anders.

Bild: Stefan Fuchs

Hölderlins Gedanken sind nicht immer einfach begreifbar. Doch wer schlicht hört und wenig deutet, erlebt in wunderschönen, kaskadischen Abläufen, in zerbrechlichen – herzlich lauten Anrufungen: hier steht ein Sänger der Sprache – hört ihr?

Und wenn ja, was hört ihr? was?

Der junge Hölderlin konnte hymnisch preisen und bitterlaut schimpfen und klagen. Hölderlins Genius, den er empört anrief, ist der Schutzgott der Übersehenen.

Es ist mittlerweile Konsens, dass die buchstabengenaue Setzung der Klänge und Gedanken in den hölderlinschen Versen eine Tonsetzkunst des Geistes ist – weil diese Verse wieder gesprochen werden.

Sappho and Alcaeus, Lawrence Alma-Tadema  (1836–1912)  public domain, Quelle: wikisource