Michael Engelhardt Vorschau Sommer 2023

Geh mit der Kunst in deine allereigenste Enge. Und setze dich frei.
Paul Celan 1960

Drei Festivals, drei Uraufführungen, die wunderbarsten Kolleg*innen und gesprochene Poesie.

Festival Sempach
1. und 2. Juli 2023 Sempach/CH

Perlen der Musik rund um’s Gedenken.
Mit Polina Leschenko Piano, Jalalu Kalvert Nelson Trompete, Maja Bader Sopran und Rebecca Lawrence Kontrabass.

Richard Strauss Enoch Arden, ein Melodram für Pianoforte und Rezitation;
Vierligs, ein eigens für dieses Festival konzipierter und arrangierter Abend voll (be)sinnlicher Musik
und eine Neukomposition eines Gedichtes aus dem 15. Jahrhundert, Halbsuters Sempacherlied
Mehr auf der Festival-Seite.

Forelle
10. August 2023 Kirche Saanen/CH

mit Patricia Kopatchinskaja Violine
Nathan Braude Viola
Anastasia Kobekina Cello
Uxía Martínez Botana Kontrabass
Polina Leschenko Piano

17. August 2023 Altdorf/CH

Als Eröffnungskonzert eines internationalen Musik-Festivals:

Hallers Die Alpen, das 300 Jahre alte Monumentalgedicht der Schweiz, gesprochen von einem Chor.

Rückblick:

Beethoven und Hölderlin:

Urs Mattenberger in Luzerner Zeitung 4.Juli 2022

NEU, gerade erst gewesen:

Frakturen aus Klang und Erwartung, aus Erfahrung und Laut; auch Lust lauscht Laune!

Bildmontage: Engelhardt ©© creative commons

Wir werden so überladen mit falscher, gebogener, und uneigentlicher Sprache, dass die Begeisterung an sprachlicher Exzellenz, verbunden mit herzlich-reiner Empörung, zur Zeit dringend geboten scheint.

Es gehorchen nemlich die Sänger den Zeichen

Wenn es gelingt, die mannigfaltigen Beziehungen von Bedeutung, Sinn, Metapher, Anspielung und Name, dieses lebendige Spinnennetz aus Wort und Gedanke, nicht ins Gehirnareal für gespeichertes Wissen zu leiten, sondern, wenn es gelingt, Rhythmus und Klang, sich wiederholende Muster, Eröffnungen und Durcharbeitungen des klang-sprachlichen Materials dergestalt neben, unter, vor oder auf den zu erfassenden semantischen Inhalt zu legen, sodass intuitiv, ohne Vorwissen oder Vorbildung ein ästhetisches Sprachgefüge erlebend entsteht, das einen intelectualen Rhythmus (Gefäß, Flussbeet, Strom) zeugt (zeigt), dann wäre der sprachliche Gesang gelungen.

An das Göttliche glauben
Die allein, die es selber sind.